Holz wird üblicherweise nach dem Schlagen aufgesägt, getrocknet und erst dann weiter verarbeitet.
Wir verwenden Grünholz, also frisches, noch ungetrocknetes Holz. Entweder frisch geschlagen oder als Stammabschnitt eine gewisse Zeit gelagert. Dies ist je nach
Baumart unterschiedlich lange möglich und variiert zwischen 2 Monaten und 2 Jahren.
Diese Frage bekommen wir oft gestellt und so vielfältig die Gründe dafür auch sind so lautet die simple Antwort darauf:
Es macht einfach sehr viel Freude mit Grünholz zu arbeiten.
Hat der Trocknungsprozess noch nicht begonnen, ist der Werkstoff sehr viel leichter zu bearbeiten.
So lassen sich selbst mit einfachen Handwerkzeugen wie Beil und Ziehmesser auch sehr harte Hölzer energiesparend und effizient in die gewünschte Form bringen.
Und das sogar noch staubfrei, leise und ohne auf eine herkömmliche Werkstatt und teure Maschinen angewiesen zu sein.
Wird Grünholz entlang der Fasern gespalten, gewinnt man ein Material das vor allem in Bezug auf seine Biegefestigkeit um einiges stabiler ist als Sägeware bei dem der Faserverlauf nur in den seltensten Fällen der Sägerichtung exakt entspricht.
In unserer Grünholzwerkstatt nutzen wir den natürliche Schwung des gespaltenen Holzes um einzigartige Möbel herzustellen, von denen jedes ein Unikat ist.
Bestimmte Techniken wie das Biegen unter Dampf oder das Ausnutzen des Schwindverhaltens des Holzes werden erst durch die Verwendung von Grünholz realisierbar.
Ideal lassen sich die Grünholztechniken beim Bau von Stühlen einsetzen.
Es gibt zwei entscheidende Voraussetzungen, die die effektive Bearbeitung von Grünholz möglich machen:
Wichtig ist es genau zu wissen, mit was für einem Material man es zu tun hat.
Das beginnt mit der Auswahl des Baumes nach Art, Dicke, Wuchsform und Standort.
Durch das Aufspalten von Grünholz kommen seine Eigenschaften ans Licht, und das für den Verwendungszweck geeignete Stück kann ausgewählt werden.
Indem dann im zweiten Schritt das so ausgewählte Material schon vor dem Schwinden zu entsprechend kleinen Querschnitten verarbeitet wird, kann es spannungsfrei schwinden, Trockenrisse und das Verziehen werden vermieden.
Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter:
Das Schwinden von Grünholz nutzen wir aus, um Verbindungen fester zu machen.
Zwischen dem Baum, dem Arbeitsmaterial und dem fertigen Produkt bleibt ein unmittelbarer Bezug erhalten.
Früher war die Grünholzverarbeitung vor allem auf dem Land weit verbreitet. Ihre Vorteile und das erforderliche Wissen sind meist in Vergessenheit geraten.
Mit unseren Grünholzkursen geben wir unser Wissen und Können an interessierte Mitmenschen weiter.
In unseren Produkten erwacht diese verschollene Handwerkskunst zu neuem Leben.